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Neues Mitglied im GO STAR Stiftungsrat: Interview mit Michael Weller

«Wir möchten danach streben, die Unfallchirurgie als Disziplin nicht nur in Ostafrika, sondern sogar in ganz Afrika zu fördern.»


Michael Weller in einem neuen OP Saal
Michael mit dem Leitungsteam

Interview mit Michael Weller

Michael Weller ist seit 2023 Mitglied im Stiftungsrat und setzt sich gemeinsam mit dem Ärzteteam in Jimma für unterschiedliche Projekte und Prozessoptimierungen ein. Gerade geht es um ein umfassendes Hygienekonzept. Michael ist passionierter Mountainbiker und war 2016 und 2019 bei den letzten beiden Bike Touren mit dabei. Auch im 2024 wird er wieder mitfahren und für Spendengelder werben. Hier erzählt er von seinen Aufgaben und der Zukunft.

Herr Weller, nach über 30 Jahren im internationalen Management haben Sie sich Ende 2022 von der Unternehmenswelt verabschiedet. Was hat Sie dazu bewogen, sich der Stiftung GO STAR zu widmen?

Ich möchte mich stärker meinen Herzensangelegenheiten widmen.
Die Stiftung GO STAR war schon immer eine solche für mich, da sie einen grossartigen Zweck mit meinem Hobby, dem Mountainbiken, verbindet. Als mich mein Freund Pele bat, dem Stiftungsrat beizutreten, habe ich nur kurz gezögert – ich kann ja kein Blut sehen! Aber ich bin überzeugt, dass ich auch ohne Skalpell für die Stiftung tätig sein und meine langjährige Erfahrung weitergeben kann.

Sie haben dieses Jahr das Spital in Jimma dreimal besucht. Was waren dabei Ihre Ziele?

Mein Hauptaugenmerk lag darauf, Beziehungen zu unserem Ärzteteam, der Spital- und Universitätsleitung aufzubauen. Andererseits versuchte ich, mehr Struktur in das lokale Vorgehen zu bringen, insbesondere da wir gerade dabei sind, einen neuen Spitaltrakt zu beziehen. Es war mir wichtig, die lokale Situation zu verstehen, denn nur durch ein vertieftes Verständnis können wir Massnahmen ergreifen, die später akzeptiert werden und entsprechend wirksam sind.

Seit Ihrem Beitritt haben Sie regelmässigen Kontakt mit dem Ärzteteam in Jimma. Welche Verbesserungen streben Sie an?

Das Ärzteteam vor Ort ist bereits hervorragend. Aber es gibt wie überall Raum für Verbesserungen, besonders im Projektmanagement, in der Kommunikation und bei der Bildung effektiver Teams. Deshalb haben wir uns entschieden, die als wesentlich erachteten Fähigkeiten lokal zu schulen. Ein ursprünglich für 9 Ärzte geplantes 2-tägiges Training erweiterte sich überraschend auf 42 Teilnehmerinnen, inklusive der Spital- und Unileitung. Wir haben dann an den zwei Tagen eine lokale Version unserer GO STAR-Vision entwickelt und die Teilnehmer in den Bereichen Projektmanagement, Kommunikation und Teamführung geschult. Jede Gruppe erstellte am Ende des Trainings einen groben Projektplan zur Verwirklichung unserer Vision. Das war grossartig!


Welche Herausforderungen sehen Sie in der Umsetzung der GO STAR Vision?

Die Herausforderungen sind sicherlich gross, aber ich glaube, dass regelmässige Aufenthalte vor Ort, sowohl von Pele, mir und anderen Unterstützerinnen, den entscheidenden Unterschied machen können. Durch die direkte Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit der Universität und dem Spital können wir Hindernisse beseitigen und unser Trauma-Team erfolgreich aufbauen.

Abgesehen von der Arbeit für die Stiftung haben Sie Äthiopien als ein fantastisches Land erlebt. Was würden Sie abenteuerlustigen Spendern empfehlen?

Äthiopien hat eine unglaubliche Vielfalt an Landschaften und Völkern zu bieten. Ich würde eine Reise dorthin unbedingt empfehlen. Und wieso nicht als Höhepunkt unser Spital in Jimma besuchen?

Abschliessend, was ist Ihr Ziel für die Zukunft?

Mein Hauptziel ist es, unsere Vision umzusetzen, nämlich das «Jimma Orthopedic Trauma Center» als ein Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft über Äthiopien hinaus zu etablieren. Wir möchten danach streben, die Unfallchirurgie als Disziplin nicht nur in Ostafrika, sondern sogar in ganz Afrika zu fördern.

«Wir möchten danach streben, die Unfallchirurgie als Disziplin nicht nur in Ostafrika, sondern sogar in ganz Afrika zu fördern.» Michael Weller

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