Die Stiftung

Die Stiftung Schweizer Chirurgen in Äthiopien wurde im Jahr 2009 durch Herrn Dr. med. Jörg (Pele) Peltzer zusammen mit Schweizer Chirurgen-Freunden gegründet. Jörg Peltzer war vor der Gründung mehrere Jahre als Arzt in verschiedenen Entwicklungsprojekten im Südwesten Äthiopiens tätig. Der fehlende Zugang der ländlichen Bevölkerung zur medizinischen Versorgung bewog ihn diesen Menschen zu helfen.

Im Jahr 2006 eröffnete er am Universitätsspital in Jimma das erste unfallchirurgische Zentrum in ganz Äthiopien. Wir führen dieses seither und implementierten zusammen mit der Universität Jimma das unfallchirurgische Ausbildungsprogramm mit dem Namen GO STAR.

Lag bis 2020 die Betreuung und Ausbildung der Fachkräfte noch in den Händen von ausschliesslich Schweizer Chirurgen, wird das Spital heute durch ein 13-köpfiges Leitungsteam geführt. Das Team unterrichtet sein Personal vor Ort, und zwar nach dem sogenannten «Reversed Fellowship» Prinzip. Das heisst, die Ausbildung erfolgt unter den lokalen Rahmenbedingungen und mit lokalen Arbeitskräften (Chirurginnen, Pflegefachkräfte, Techniker etc.). Zudem sind nun auch Zulieferbetriebe für das Spital im Aufbau.

In der täglichen Arbeit werden ESG Grundsätze gefördert und vorgelebt, wie beispielsweise die Wahrung von Menschenrechten, eine angemessene Korruptionsbekämpfung oder der Einsatz einer schonenden Energieversorgung. Mit ihrer Strategie bewirkt die Stiftung nicht nur Hilfe für Unfallpatienten, sondern betreibt aktive Entwicklungshilfe vor Ort. Menschen in Not wird geholfen und damit werden meist ganze Familien gerettet. Es werden Arbeitsplätze geschaffen, Fachkräfte ausgebildet, die Lebensqualität vor Ort gesteigert und der drohenden Abwanderung/Migration entgegengewirkt.

Stiftungszweck

GO STAR setzt sich für die nachhaltige Verbesserung der medizinischen, insbesondere der unfallchirurgischen Versorgung der Bevölkerung von Äthiopien ein. Dabei steht die Förderung der Ausbildung medizinischer Fachkräfte in Äthiopien im Vordergrund.

Im Rahmen des GO STAR-Programms setzen wir in Kooperation mit Schweizer Spitälern qualifizierte Chirurginnen, OP-Pflegefachpersonal, Physiotherapeuten und Spitalfachkräfte in Jimma ein, um das einheimische Personal am Spital aus- und weiterzubilden.

Ein weiterer grosser Impact hat die Stiftung, indem sie das Spital mit wichtigem - in Afrika nicht vorhandenen - Hightech-Material wie Implantate, Schrauben, Nägel, Fixateur, Bohrmaschinen sowie Instrumentarium versorgt.

Wir beteiligen uns zusätzlich am Bau und der Instandhaltung neuer medizinischer Einrichtungen und organisieren Seminare und Konferenzen zwecks Förderung der Unfallchirurgie in Äthiopien.
 


Dr. med. Jörg Peltzer

Dr. med. Jörg (Pele) Peltzer wurde 1965 in Biel geboren. Er wuchs in Biel-Benken (BL) auf, wo er auch die Schulen und das Gymnasium besuchte. Das Medizinstudium in Basel schloss er 1991 mit dem Staatsexamen ab. In Chur bildete er sich in Chirurgie und Anästhesie weiter. Es folgten die chirurgischen Wanderjahre als Asssistenzarzt in Chur, Samedan, Lugano, Biel und Basel und wiederum als Oberarzt in Biel und am Universitätsspital Basel.

1995 war Jörg Peltzer als REGA-Arzt in Samedan tätig und übte in seiner Freizeit diese Aufgabe während weiteren 5 Jahren aus. Er ist Gründungsmitglied der "Schweiz. Gesellschaft für Gebirgsmedizin".

Im Jahre 1998 Examen zum Facharzt Chirurgie, FMH Titel Chirurgie, 2003 Schwerpunktstitel Allgemeine- und Unfallchirurgie. Im Alter von 35 Jahren wurde er als Chefarzt Chirurgie im Hôpital du Jura, Delémont gewählt.

Pele ist Referent und Instruktor an vielen nationalen und internationalen Kursen und 
Kongressen.

Von 2005 bis 2015 war er im Vorstand SGACT (Schweizerische Gesellschaft in Allgemeinchirurgie und Traumatologie), davon war er während 2 Jahren ihr Präsident.
Bereits als Medizinstudent reiste er in den Ferien nach Ghana und war in einem Entwicklungsprojekt tätig.

Die Armut der Menschen, aber auch die Lebensfreude und der Lebensmut der afrikanischen Menschen beeindruckte ihn so sehr, dass er 1999 als Facharzt zum ersten Mal nach Äthiopien reiste und im Hilfsprojekt von Karl-Heinz Böhm «Menschen für Menschen» im Spital von Metu an der Grenze zu Sudan als Oberarzt arbeitete. Im Jahre 2003 engagierte er sich mit grossem Einsatz als Kriegschirurge im Kongo, Krisengebiet Bunia.

Im Jahre 2006 startete er sein eigenes unfallchirurgisches Projekt in Jimma, Äthiopien und nannte dieses fortan GO STAR-Projekt.

Dieses auch finanziell aufwändige Projekt konnte er mindestens für die Geldbeschaffung mit seinem grossen Hobby, dem Velofahren verbinden. In seiner kargen Freizeit in Äthiopien strampelte er mit seinem Bike Kilometer ab und motivierte seine Freunde in der Schweiz, pro gefahrenen km einen Betrag zu Gunsten seines Projektes in Äthiopien zu spenden.

Dieses stetig wachsende Engagement sprengte jedoch zunehmend die zeitlichen und finanziellen Ressourcen von Jörg Peltzer.

Im Jahre 2009 gründete er zusammen mit Schweizer Chirurgen-Freunden die Stiftung Schweizer Chirurgen in Äthiopien. Diese führt die GO STAR-Projekte unter dem Präsidium von Dr. med. Jörg Peltzer weiter.

Organisation

Die Strukturen der Stiftung werden bewusst schlank gehalten. Dadurch werden die Spendengelder in hohem Masse dem Stiftungszweck entsprechend zu Gunsten der unfallchirurgischen Versorgung in Äthiopien eingesetzt. Der Stiftungsrat übt seine vielseitigen Tätigkeiten weitgehend ehrenamtlich aus.

Die nach Äthiopien entsandten unfallchirurgischen Fachärztinnen werden an öffentlichen Spitälern in der Schweiz rekrutiert und von der Stiftung finanziert. Medizinisches Fachpersonal (OP-Pflegefachpersonal, Physiotherapeutinnen u.s.w.) sind mehrheitlich auf freiwilliger Basis für uns in Äthiopien tätig. Der Einsatz ist auf drei bis sechs Monate begrenzt. Für Sonderaufgaben und Projekte werden wir von kompetenten Experten und Fachkräften unterstützt.

Wir gehen mit Spendengeldern äusserst respektvoll um und benötigen nur 8% für die gesamte Administration.


Stiftungsrat

Dr. med. Jörg Peltzer

Dr. med. Jörg Peltzer

Präsident

Chefarzt Hospital du Jura in Delémont, Schweiz.
Ehem. Präsident der Schweiz. Gesellschaft für Allgemeinchirurgie und Traumatologie (SGACT)

Prof. Dr. med. Reto Babst

Prof. Dr. med. Reto Babst

Vize-Präsident

Leiter Joint Medical Master der Universität Luzern und Zürich und am Luzerner Kantonsspital

Thomas Herzog

Thomas Herzog

Mitglied

Dipl. Treuhandexperte, Finanzplaner, Wirtschaftsberatung
Verantwortlich für Finanzen, Controlling, Administration

Olivier Willemin

Olivier Willemin

Mitglied

Unternehmer, Interessenvertreter der französisch sprechenden Schweiz.
Verantwortlich für Event-Organisationen

Michael Weller

Michael Weller

Mitglied

Nationalökonom lic. rer. pol., Global Business Management
Verantwortlich für lokale Projektentwicklung und Umsetzung


Revisionsstelle

Die Jahresrechnung wird jährlich durch die gesetzliche Revisionsstelle geprüft und ein Bericht zu Handen der Stiftung erstellt. Die Revisionsstelle erfüllt die gesetzlichen und statutarischen Anforderungen zur Prüfung der Jahresrechnung einer gemeinnützigen Organisation.

Acton Revisions AG
Zug
CHE-101.865.078

Aufsichtsbehörde

Die Stiftung untersteht der Aufsicht «Eidgenössisches Departement des Innern».

Steuerbefreiung

Die Stiftung geniesst den Status einer gemeinnützigen Institution und ist von der Steuer befreit. Spenden von Privatpersonen und Firmen sind dadurch beim Spender steuerlich abzugsfähig.

Geschäftsstelle

Als Kontaktstelle für sämtliche Anliegen unserer Stiftung kontaktieren Sie bitte unsere Geschäftsstelle:

GO STAR | Stiftung Schweizer Chirurgen in Äthiopien
c/o OPTEX Treuhand AG
Rosenstrasse 2
6010 Kriens
Tel. +41 41 340 83 83
contact@gostar.ch 
www.gostar.ch 

Kontaktperson
Thomas Herzog 
Mitglied Stiftungsrat

«Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für Andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.» Thich Nhat Hanh

Dokumente

 

Tätigkeitsbericht

Der Stiftungsrat erstellt zu Handen der Aufsichtsbehörde und der Steuerbehörde jährlich einen Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Stiftungsjahr.

 

Jahresrechnung

Die Rechnungslegung erfolgt nach dem Standard Swiss CAP FER 32. In der Jahresrechnung wir das Stiftungsvermögen sowie die Einnahmen und Ausgaben im Stiftungsjahr dargestellt. Zusätzliche Informationen sind aus dem Anhang und der Geldflussrechnung ersichtlich.

 

Ethik- und Verhaltens-Kodex

Der Stiftungsrat hat zu den Statuten und Reglementen ein Ethik- und Verhaltens-Kodex erarbeitet.

Dieser enthält allgemeingültige Grundsätze, Standards und Verhaltensweisen für die gesamte Stiftungstätigkeit. Dieser orientiert sich nach den höchsten gesellschaftlichen, rechtlichen und ethischen Verhaltensnormen und verpflichtet die Beteiligten zur Einhaltung von nationalen und internationalen Vereinbarungen und Standards der humanitären Hilfe.

Der Verhaltenskodex ist für alle Mitglieder von Organen und für die Mitarbeitenden und das Einsatzpersonal der Stiftung verbindlich. Berater, Beauftragte und Vertreter der Stiftung haben diesen Verhaltenskodex zu respektieren und werden ausdrücklich auf den Kodex verpflichtet.

Partnerschaften

Universitätsspital Jimma

Die 1899 gegründete Universität Jimma ist eine der grössten öffentlichen Hochschulen in Äthiopien. In ihr wurden zahlreiche Lehranstalten zusammengefasst, wie die 1952 gegründete Agrikultur Hochschule oder das 1983 gegründete Jimma Gesundheitsinstitut. Die Universität Jimma verfügt über 2600 Dozenten und rund 42000 Studenten. Die Universität ist die erste im Land, welche einen innovativen Ansatz verfolgt, indem sie ihre Lehre an der Gesellschaft orientiert und die Lerninhalte entsprechend praxisbezogen sind. Die Universität Jimma verfügt über ein eigenes Spital, welches zugleich Zuweisungsspital für den Süd-Westen Äthiopiens wie auch Ausbildungsstätte für medizinisches Personal ist.

Wir arbeiten eng mit den Verantwortlichen im Spital zusammen, damit die Fachausbildung im Bereich Unfallchirurgie möglichst eng mit dem medizinischen Bedarf und der Ausbildung der Studenten abgestimmt ist.

Spitäler in der Schweiz

Damit die Ausbildung der äthiopischen Ärzte durch Schweizer Fachkräfte in Jimma ganzjährig gewährleistet ist, arbeiten wir mit verschiedenen Spitälern der Schweiz zusammen. Ohne die Partnerschaft mit Schweizer Spitäler könnten wir die notwendigen Fachkräfte kaum für unser Projekt rekrutieren.

Wir pflegen derzeit Partnerschaften mit dem Kantonsspital Luzern und dem Universitätsspital Basel.

Medtech-Firmen

Johnson & Johnson AG (Schweiz) gewährt uns als weltweit tätiges Unternehmen der Medizinaltechnik grosszügige Einkaufskonditionen für die Beschaffung von Implantaten, OP- und Verbrauchsmaterial sowie von orthopädischem Material.

DEZA (Eidg. Departement für Entwicklung und Zusammarbeit)

Dank finanzieller Unterstützung durch das DEZA konnten wir im Rahmen unseres «Teaching & Knowledge» Projektes im Jahre 2015 ein IT-Wissenstransfer-Tool, basierend auf iPad entwickeln.

Dieses für ganz Afrika einzigartige Wissens-Tool ist ein wichtiges Instrument der Wissensvermittlung und Schulung im OP-Saal, aber auch in der Pflege am Patientenbett.

 

Kontakt

GO STAR | Stiftung Schweizer Chirurgen in Äthiopien
c/o Luzerner Kantonsspital
Spitalstrasse 16
CH-6000 Luzern

Spendenkonto

Postkonto 60-334455-9
IBAN CH62 0900 0000 6033 4455 9

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